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Eltern aufgepasst!

Der Bob-Kirk-Effekt entscheidet, ob ein Name sympathisch klingt

Die Namenswahl bereitet vielen werdenden Eltern Kopfzerbrechen. Für die meisten soll der Babyname möglichst einzigartig sein, nicht so leicht verschandelt werden können und sympathisch klingen. Doch was führt überhaupt dazu, dass wir einen Namen eher positiv bewerten? Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind dieser Frage nachgegangen und dabei auf den Bob-Kirk-Effekt gestossen.

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Namenswahl

Mit der Wahl des Kindernamens tun sich viele Eltern schwer.

Getty Images

Wir alle kennen Situationen, in denen wir bloss den Namen eines Menschen hören und sofort eine Vorstellung davon haben, wie diese Person sein könnte. Oft bewerten wir Vornamen natürlich aus dem Grund als sympathisch oder unsympathisch, weil wir positive oder negative Erfahrungen mit Namensvettern gemacht haben und uns diese mit dem Erklingen des Namens sofort wieder in den Sinn kommen. 

Mit welchen Eigenschaften wir einen Namen verbinden, hängt jedoch nicht bloss mit unserem subjektiven Empfinden zusammen. Es gibt eine wissenschaftliche Erklärung dafür. Dies haben Psychologinnen und Psychologen der University of Calgary herausgefunden. 

«Bob» ist rundlich, «Kirk» kantig

Sie liessen mehr als 100 Studierende die Vornamen «Bob» und «Kirk» sowie «Molly» und «Kate» jeweils weichen, rundlichen oder harten, drahtigen Comicfiguren zuordnen. Das Ergebnis: Rund 70 Prozent der Probandinnen und Probanden nannten die rundlichen Figuren «Bob» und «Molly» und die drahtigen «Kirk» und «Kate».

Zudem wiesen sie den «Bobs» und «Molly», wie auch den Namen «Julia» und «Dan» hauptsächlich Eigenschaften wie lustig, gemütlich und sympathisch zu. In den «Kirks», «Kates» und zum Beispiel auch «Patricks» sahen sie eher aggressive, dominante Charaktere.

Bekannter «Maluma-Takete-Effekt»

Das Resultat ihrer Studie kam für die Forschenden nicht sehr überraschend. Ihr Experiment bestätigt nämlich den «Maluma-Takete-Effekt», der bereits vor über 90 Jahren entdeckt wurde. Damals mussten Versuchspersonen bedeutungslose Lautkombinationen wie «Malumba» und «Takete» einer runden oder einer eckigen Form zuordnen – und mit grosser Mehrheit verbanden sie «Malumba» eher mit der runden und «Takete» mit der eckigen Form. 

Mittlerweile ist es kulturübergreifend nachgewiesen, dass stimmhafte Laute wie l, b, n und g eher sanft und angenehm auf uns wirken und stimmlose wie p, k, t, kantig und hart. Ist nun also zum Beispiel ein Patrick ein wahnsinnig liebenswürdiger Zeitgenosse, kann bei uns das Gefühl aufkommen, der Name wolle irgendwie so gar nicht zu ihm passen.

Von fei am 4. September 2023 - 07:00 Uhr