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zu faul für ferkeleien?

Wieso ihr jetzt Slow Sex haben solltet

Mal wieder überfressen und müde nach dem Weihnachtsdinner nachhause getorkelt? Derzeit kann einem im Bett schnell mal die Puste ausgehen. Ideal, um einen Gang runterzuschalten – und in neue Sphären vorzudringen.

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Mann beruehrt Frau im Bett

Beim Slow Sex stehen sanfte Berührungen im Zentrum.

Getty Images/fStop

Wenn die Einladung zu «Netflix and Chill» ins Haus (oder aufs Display) flattert, dann löst das erstmal knisternde Vorfreude aus. Winterzeit ist Kuschelzeit, der Körper lechzt nach Hautkontakt. Soweit, so gut. Liegen wir dann aber endlich zu zweit auf Sofa oder Bett, sind wir vermutlich vor allem damit beschäftigt, die ersten fünf Minuten des Films durchzuhalten und – sich so wenig wie möglich zu bewegen. Die ständige Dunkelheit macht uns träge, all die Weihnachtsfeiern zehren. Mit einem Foodbaby-Zwilling im Bauch das Kamasutra durchturnen? Äusserst ungern.

Ganz auf Nähe verzichten wollt ihr aber trotzdem nicht? Wir haben die Lösung: Slow Sex. So funktionierts.

Langsam starten

Der Name verräts schon: Slow Sex ist das Gegenteil eines kurzen Knick-Knacks vor dem Einschlafen. Nehmt euch Zeit für diese Art der körperlichen Nähe, schafft die richtige Atmosphäre und ja – verabredet euch vielleicht sogar bewusst dazu. Denn für dieses Erlebnis solltet ihr mit allen Sinnen präsent und mit dem Kopf nicht schon bei der nächsten Aufgabe sein. Was gemeinhin als Vorspiel bezeichnet wird, ist beim Slow Sex schon der Akt selbst. Beginnt damit, euch gegenseitig sanft zu berühren und den Körper eures Partners zu erkunden als wäre er Terra Incognita: Wie fühlt sich die zarte Haut an der Innseite seiner Oberarme an? Wie reagiert ihr, wenn er euren Rippenbogen mit den Fingerspitzen abtastet? Welche Bewegungen lassen euch beiden unerwartet einen angenehmen Schauer über den Rücken rieseln?

Die Lust steigern

Allmählich intensiviert sich das Liebesspiel. Das Streicheln wird leidenschaftlicher, auch Lippen und Zunge gehen jetzt auf Entdeckungstour. Weiterhin Tabu bleiben die Körperstellen, auf die wir uns beim Sex sonst konzentrieren: die Geschlechtsteile. Augenkontakt und eine ehrliche Kommunikation unterstützen den Austausch. Viele Paare berichten, dass ihnen Slow Sex eine neue Perspektive auf das Zusammensein gegeben hat. Unsicherheiten, die sonst im Bett vielleicht blockieren, sind längst vergessen. Kostet diese Intimität aus und findet gemeinsam heraus, wie weit ihr die Spannung treiben könnt. Wenn ihr beide das Kribbeln kaum noch aushaltet und vor Aufregung beinahe platzt, könnt ihr zum nächsten Schritt übergehen.

Die Verbundenheit geniessen

Beim Slow Sex ist der Weg das Ziel. Im Vordergrund steht nicht der Orgasmus, sondern die Hingabe. So können sich Mann und Frau von dem Leistungsdruck lösen, der den Liebesakt sonst oft begleitet. Das Eindringen erfolgt auf sanfte und ganz langsame Weise. Das Glied muss dazu nicht besonders steif sein, Stossbewegungen werden vermieden. Haltet euch in einer bequemen Postion – Löffelchen oder Schere zum Beispiel – eng umschlungen und geniesst das Gefühl der tiefen Verbundenheit. Es kann gut sein, dass euch euer Kopfkino trotzdem zum Höhepunkt bringt – und der könnte durch das lange Hinauszögern eine bislang unbekannte Dimension erreichen.

Nachspüren

Nach dem Slow Sex ist vor dem Slow Sex. Wenn ihr euren Partner so intensiv gespürt habt wie jetzt, werdet ihr euch nicht einfach zur Seite rollen und einschlafen. Wahrscheinlich habt ihr das Bedürfnis, das Erlebte kurz Revue passieren zu lassen, euch beieinander zu bedanken. Das ist auch der Moment, in dem ihr euch gemeinsam das nächste Zusammentreffen ausmalen könnt.

Von Marlies Seifert am 27. Juni 2019 - 16:41 Uhr