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Siljas (Film-)Klappe

The First Noelle

Vor allem im US-amerikanischen Raum heisst es, dass in der Nacht von Heilig Abend auf den ersten Weihnachtstag ein dicker alter Mann Geschenke bringt. Aber wieso muss es unbedingt ein Mann sein? Wieso nicht eine Frau? Oder ein Baby-Rentier? «Noelle» schreibt die Geschichte um Santa Claus neu.

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Was, wenn der Weihnachtsmann eine Weihnachtsfrau wäre?

Was, wenn der Weihnachtsmann eine Weihnachtsfrau wäre?

Instagram/disneysnoelle/@needledesign

Es ist der erste Weihnachtstag, Kinder, vor allem im englischsprachigen Raum wachen auf und finden ihre Geschenke unter dem Weihnachtsbaum, die in der Nacht klammheimlich von Santa Claus gebracht wurden. Es ist ein Job, der laut dem Film «Noelle» auf Disney+ von Generation zu Generation immer an den erstgeborenen männlichen Erben weitergegeben wird – Weihnachten als Familienunternehmen sozusagen. Eine hübsche Idee, aber doch ein wenig sexistisch, findet ihr nicht? Denn erstens: Was ist, wenn der aktuelle Santa Claus keinen männlichen Nachwuchs hat? Stirbt Weihnachten dann aus? Nein, nein, dann bleibt es natürlich in der Familie und wird stattdessen an den nächsten männlichen Nachfolger in der Blutlinie weitergegeben. Dass das männliche Erbrecht Blödsinn ist, haben aber doch inzwischen sogar die meisten Königshäuser verstanden, doch was den Nordpol angeht, scheint dieser nach wie vor unter einer Monarchie zu stehen. 

Was aber, wenn der Kron-Santa – statt Kronprinz – gar keine Lust auf den Job hat? Und eigentlich viel lieber Yoga-Lehrer in wärmeren Gefilden ist, weil er sich trotz Leben am Nordpol nie mit der Kälte anfreunden konnte? Und was, wenn er eine Schwester hat, die für Weihnachten lebt, aber auch das Wohl ihres grossen Bruders im Kopf hat? Dann haben wir die Plotline für den Film «Noelle». Denn nach dem Tod ihres Vaters Kris Kringle sehen sich die Geschwister Nick und Noelle Kringle der Aufgabe gegenüber, Nick zum nächsten Weihnachtsmann auszubilden und wortwörtlich in die Fussstapfen seines berühmten Vaters zu steigen. Da gibt es nur zwei Probleme: Nick hat nicht das kleinste bisschen Talent für das Weihnachtshandwerk – und nicht wirklich das kleinste bisschen Interesse an dem Job. Als gute Schwester schlägt Noelle ihrem Bruder deshalb vor, eine kleine Auszeit zu nehmen. Doch statt nur ein langes Wochenende gemütlich auf dem Sofa zu liegen, verschwindet Nick. Also macht sich Noelle auf, ihren Bruder zu suchen – und dabei sich selbst zu finden.

Ein wunderbarer Weihnachtsfilm, der mit den altmodischen Klischees aufräumt, dass nur ein Mann Santa Claus sein kann und Frauen am Nordpol nur die Rolle der kleinen Helferin übernehmen können! Und gleichzeitig macht uns «Noelle» erneut darauf aufmerksam, um was es an Weihnachten wirklich geht: Zusammensein und anderen helfen. Anna Kendrick schlüpft dafür in die Rolle von Noelle, Bill Hader mimt ihren Bruder Nick und niemand anderes als Shirley MacLaine spielt die Nanny und Grossmutter-Ersatz-Elfin Polly. Ihr werdet euch in die Charaktere des Films verlieben, wenn ihr Weihnachten genauso gerne habt wie mich. Doch den eigentlichen Star und Helden des Films habe ich euch verschwiegen, denn dieser ist.......Tja, da müsst ihr wohl den Film gucken. 

Von san am 15. Dezember 2023 - 17:18 Uhr