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Siljas (Film-)Klappe

Saltburn – ein Anwesen mit Verbrennungsgefahr!

Die schillernde Welt der Schönen und Reichen – wer will nicht dazugehören? Aber man sollte aufpassen, was man sich wünscht, denn der Schein kann trügen, wie «Saltburn» beweist.

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Wer würde nicht gerne in einem solch alten Landsitz leben?

Wer würde nicht gerne in einem solch alten Landsitz leben?

Unsplash/Tim Alex

Wie weit würdest du gehen für Anerkennung? Für Liebe? Für Geld? Würdest du für dein Leben, welches du dir erträumst, töten? Würdest du dafür sterben? Dann sei vorsichtig, was du dir wünschst. 

Auf Saltburn haben Dekadenz und Exzentrik Vorherrschaft. Die Familie Catton geniesst ein Leben in Wohlstand, nein – in unerhörtem Reichtum, vererbt über Jahrhunderte. Wer kann es ihnen da verdenken, dass sie beizeiten den Bezug zur Realität verlieren? Wohl kaum der junge Oliver Quick, der als Student mit Stipendium an einer der renommiertesten Universitäten in Oxford den attraktiven Felix Catton kennenlernt. Durch einen Zufall und eine selbstlose Geste von Seiten Olivers gegenüber Felix werden die beiden Freunde. Felix geht mit Oliver durch dick und dünn, ist für ihn da, als dieser schwere Zeiten durchmacht und baut eine enge Bindung zu dem verschlossenen Oliver auf. Als Felix seinen Freund für den Sommer nach Saltburn einlädt, kann Oliver sein Glück kaum fassen. Ein Sommer auf einem alten Landsitz – und was für ein Anwesen Saltburn doch ist. 

Felix’ Familie nimmt den ruhigen Oliver sofort auf und schliesst ihn ins Herz – mit Ausnahme von Felix’ Cousin, der Oliver schon an der Uni nicht leiden kann. Eine perfekte Familie mit einem perfekten Leben – oder? Schnell wird klar, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. 
Als Olivers Geburtstag ansteht, schmeisst die Familie Catton ihm eine ausschweifende Party mit dem Motto «Ein Sommernachtstraum» von William Shakespeare. Und langsam wird klar, dass sich aus dem Sommernachtstraum von Oliver allmählich ein Sommernachts-Albtraum entwickelt. Was ist echt, was gespielt? Wem kann man noch vertrauen? Ist es alles nur ein makaberes Spiel?

«Saltburn» lässt einen mit einem mulmigen Gefühl zurück, welches man abschütteln möchte, doch irgendwie nicht kann. Eine Badewanne kann nicht mehr mit dem gleichen, unschuldigen Blick betrachtet werden. Und Menschen mit einem schwachen Magen oder zartem Gemüt kann dieser Film wahrlich nicht empfohlen werden. Man möchte wegschauen – doch «Saltburn» zieht dich in seinen Bann, du möchtest um jeden Preis dazugehören, geliebt werden, akzeptiert werden. Und am Ende stellt man sich vielleicht plötzlich selbst die Frage: Wie weit würde ich gehen für Anerkennung? Für Liebe? Für Geld?

Von san am 5. Januar 2024 - 17:09 Uhr